Fremdwörter werden im Deutschen selten auf der ersten Silbe betont. In Statements ignorieren Politikerinnen und Politiker das aber oft – was ziemlich doof klingt …
Auch unser Gesundheitsminister Jens Spahn sagt „Panndemie“ mit der Betonung auf der ersten Silbe. Das ist natürlich nicht schlimm, aber die Betonung muss bei Pandemie eben auf der dritten Silbe liegen. Aber hören Sie in selbst, es dauert nur 7 Sekunden:
Es heißt …
Analyse, nicht Annalyse!
Automatisieren, nicht automatisieren!
Debatte, nicht Dehbatte!
Differenziert, nicht differenziert!
Digital, nicht digital!
Finanzen, nicht Finnanzen!
Fragmentierung, nicht Frackmentierung!
Kommunal, nicht Kommunal!
Materiell, nicht matteriell!
Militärisch, nicht millitärisch
Ökonomie, nicht Öckonomie!
Personell, nicht peersonell
Man könnte ein ganzes Buch draus machen – wenn es das nicht schon gäbe. Diese richtigen Betonungen stehen nämlich alle so im Fremdwörter-Duden. Meist werden die Wörter so betont wie dort, wo sie herkommen. Deswegen sagt man auch Hotel und nicht Hotel.
In den Nachrichten können wir aber allabendlich beobachten, wie Politiker Fremdwörter trotzdem auf der ersten Silbe betonen. Dann heißt es eben doch „Panndemie“, „raddikal“ oder „elliminieren“. Vermutlich liegt’s daran, dass sie sich dran gewöhnt haben, ihre Aussagen durch eine starke Anfangsbetonung rhythmisch-dynamischer wirken zu lassen. Das wirkt allerdings bei Fremdwörtern doof, bei Erbwörtern sogar besonders doof: „bisslang“ und „bissher“ haben halt überhaupt nichts mit Bissen zu tun!