Jeden Abend kann man’s im Fernsehen beobachten: Die politischen Kontrahenten liefern sich einen Wettlauf in Rhetorik. Dabei schneiden manche immer super ab, andere eher mittelmäßig oder schlecht. Aber woran liegt das? Wir haben einmal ein metaphorisches Merkblatt entwickelt mit den wichtigsten 9 Erfolgsfaktoren. Sie werden sehen: Ein gutes Statement ist kein Spaziergang. Eher ist es eine Wanderung, für die es einen guten Plan und das richtige Schuhwerk braucht …
1. Mach Dir Dein Ziel klar!
Was ist die Kernbotschaft? Woran soll sich der Empfänger später erinnern?
2. Dein Weg muss einfach sein!
Glasklare Übergänge oder Gelenke zwischen den Gedanken.
3. Nimm Dir nicht zu viel vor!
Lieber kurz sprechen und dafür gut. Grobe Berechnungsformel: 800 Zeichen entsprechen ungefähr einer Minute. Am besten probiert man es aus …
4. Komm nicht vom Weg ab!
Nur das sagen, was zum Ziel führt. Keine Umwege, Abschweifungen, Ausnahmen, Assoziationen, Klammern, kein Mäandern in Informationen.
5. Gehe immer nur kurze Etappen!
Maximal 12 Wörter pro Satz. Wenn die Sätze ganz leicht verständlich und sprechbar bleiben, dürfen es auch schon mal 16 Wörter sein. 20 und mehr sind verboten.
6. Der Langsamste bestimmt das Tempo!
Dein Gefolge muss gedanklich mitkommen, es muss simultan jedes Substantiv und jede Abstraktion übersetzen. Je mehr davon Du im Text hast, desto schwerer machst Du es, Dir zu folgen. Benutze also so viele kurze und klein geschriebene Wörter wie möglich. Substantivierungen sind wie Hochhäuser: Die Leute verlieren den Überblick und kommen nicht mehr mit.
7. Wandere nicht mit Stöckelschuhen!
Wähle eine allgemeinverständliche Wortwahl, keine hochgestochenen Ausdrücke, kein Präteritum und möglichst wenig Konjunktive!
8. Leg Dir selbst keine Stolperfallen in den Weg!
Genauigkeit nicht übertreiben („Rund 12 Millionen Euro“ statt „elfkommasiebendrei Millionen Euro“). Und raus mit allen Stolperwörtern („Healthy Campus Project“)!
9. Achte die Blümchen am Wegesrand!
Schön wird Gesprochenes erst durch Beispiele, Vergleiche oder Hinweise auf die Erfahrungswelt der Zuhörer. Sowas wirkt Wunder …